Wie kommt es also zum scheinbaren Rollentausch?

• Loslasserinnen haben vor allem Verlustangst, deswegen klammern sie. Kannst du erkennen, dass du in deinem Leben schon einmal jemanden verloren hast, der sehr wichtig war, dann lass dir helfen.
• Beginnst du die Ursache deiner Angst zu fühlen und das heißt auch zu spüren, wann dich diese Angst emotional überrollt, ist ein erster Schritt getan: Du reagierst nicht mehr wie eine typische Loslasserin.
• Hat dich dein Gefühlsklärer verlassen oder den Kontakt zu dir abgebrochen, dann weißt du überhaupt nicht, wie du loslassen sollst. Was heißt das überhaupt?, denkst du. Wenn du aber wirklich fühlst, dass Loslassen ein Annehmen der Situation ist, so wie sie im Moment ist, dann kippst du nicht mehr so leicht aus deinen Latschen, und du beruhigst dein Nervensystem. Du entwickelst nach und nach das Gefühl, dass du nichts erzwingen kannst. Das macht dich ruhiger, und prompt reagierst du etwas geklärter.
• Setzt du dich also immer mehr mit dir selbst auseinander, entwickelst du das, was mit Selbstfürsorge und Selbstliebe zu tun hat. Das hat nichts mit Egoismus zu tun. Nun spürst du auch, welche Menschen dir nicht guttun. Das kann sogar bedeuten, dass du dich von Familienmitgliedern zurückziehst. Und prompt musst du Grenzen ziehen. Das geht nicht anders.
• Nach und nach wird aus einer Loslasserin, die mit ihrem großen Herzen gerne stets verfügbar war, eine Person, die Stopp sagen lernt. Eine, die sich aus unguten Situationen herausnimmt, sich umdreht und geht. Jetzt wirkst du wie ein Gefühlsklärer, der sich zurückzieht.
• Aber es ist kein Rückzug aus Angst, es ist ein Grenzenziehen aus Selbstliebe!
• Grenzen setzen gegenüber dem Gefühlsklärer fällt dir als Loslasserin extrem schwer, und zwar weil dein Herz sofort (!) und voller Liebe aufmacht, wenn dein Gefühlsklärer auf dich zukommt. Ich empfehle dann, erstmal innezuhalten. Im Gefühl zu bleiben, zu atmen, aber nicht sofort zu reagieren.
• Wenn du das aber aus taktischen Gründen machst, nach dem Motto: „Jetzt kann er mal warten, so wie er mich immer warten lässt“, dann tust du dir selbst nichts Gutes. Dann reagierst du eher wie ein typischer Gefühlsklärer.
• Alle Loslasserinnen, die in diesem Prozess weit fortgeschritten sind, kommen an einen Punkt, wo sie sich fragen: Was erfüllt mich eigentlich? Was macht mich glücklich? Wo liegt mein Potenzial? Was will ich tun, auch beruflich?

Sie konzentrieren sich also nicht mehr darauf, was ihr Gefühlsklärer macht oder nicht macht, sie konzentrieren sich darauf, wie sie ihr Leben gestalten wollen.
Aber bei diesem Interesse geht es nicht um Erfolg im herkömmlichen Sinne – so wie oft beim Gefühlsklärer –, es geht um deine Seele!

Eine sich entwickelnde, erwachende Loslasserin kommt in ihre Mitte!

Der Dualseelenprozess ist ein langjähriger, ein lebenslanger Weg. Gehst du diesen Weg bewusst, entscheidest du dich für dein seelisches Wachstum.  Du kommst immer mehr in deine Mitte, also in deine Kraft. Du lernst konstruktiv mit deinen Gefühlen umzugehen. Alle deine Gefühle dürfen sein, du schaust sie an, du fühlst sie, aber sie überrollen dich nicht mehr. Du lernst: Ich habe ein Gefühl, aber ich bin nicht dieses Gefühl. Mit anderen Worten: Du wirst freier. Und du lernst, dich immer wieder in deine Mitte zurückzuholen, wenn du aus ihr herausgekippt bist.